Von überall kommen neue Daten. Und die Flut verschiedenster Informationen, ob bewusst abgefragt oder während der Customer Journey erzeugt, wird nicht aufhören. Denn die Nutzung jeglicher Daten bildet nun mal die Grundlage für ein umfangreiches, präzises und effektives Marketing. Aber wie verwendet man die Daten sinnvoll für das eigene Marketing? Zur Datenerfassung und Datensammlung gibt es eine Unmenge an Softwaretools. Dieses Überangebot kann schnell zur Verwirrung führen. Was wird wirklich benötigt? Was sind die Unterschiede zwischen CDP und Marketing Automation? Welche Funktionalitäten bieten diese beiden Bereiche – und werden beide benötigt?
Um diese berechtigten Fragen erörtern zu können, liefert der folgende Artikel einen kompakten Überblick über die verschiedenen Features, Potenziale und Funktionsweisen und erläutert die Erfolgsstrategie von „Team CDP & Marketing Automation“!
CDP: Was ist das denn?
Die aus dem Englisch abgeleitete Abkürzung CDP steht für „Customer Data Platform“ und beschreibt eine Softwareanwendung, die Kundeninformationen aus vielen verschiedenen Quellen sammelt. Diese Daten werden einheitlich sortiert und an einem Ort, der CDP, zusammengetragen. Konzipiert ist die Customer Data Platform hauptsächlich für das Marketing, welches die Verbesserung der Customer Journey anpeilt. Doch auch für andere Zwecke, wie den Vertrieb, kann diese Datensammlungs-Plattform effektiv genutzt werden.
Häufig besteht Erklärungsbedarf bei der Funktionsweise der Softwareanwendung. Eine CDP arbeitet mit sogenannten APIs. Ein API (Application Programming Interface) ermöglicht Softwareanwendungen, miteinander zu kommunizieren und interagieren. Bildlich gesehen, kann man es mit einer Brücke oder einem Vertrag vergleichen. Die API ist somit ein definierter Zugangspunkt zwischen Anwendungen oder Datenbanken, die dann gegenseitig ihre Funktionalitäten, Daten und Geschäftsprozesse nutzen können.
Dadurch, dass das CDP die Bausteine vieler verschiedenen Daten eines Kontakts, wird eine tiefgreifende Analyse möglich. Angeboten werden die meisten CDPs als ein Software as a Service-Modell (SaaS). Das bedeutet, dass Nutzer und Nutzerinnen auf cloudbasierte Anwendungen zugreifen können. In manchen CRM, Marketing Automation (z.B. Emarsys) oder Customer Experience Cloud-Anwendungen (z.B. Bloomreach) ist ein CDP schon enthalten und nutzt die gesammelten Daten, um eine erfolgreiche Customer Journey zu ermöglichen. Zudem gibt es spezialisierte Anbieter, die mit anderen Marketinganwendungen eben per API integrieren.
CDP: Die geheime Superkraft hinter maßgeschneidertem Marketing
Die grundlegende Aufgabe der CDP ist das Sammeln von First-Party-Data. Das bedeutet, eine CDP konzentriert sich insbesondere auf Daten, die das eigene Unternehmen erhebt. So werden Informationen aus dem CRM-, ERP-, Vertrieb-, Marketing- und gegebenenfalls Legacy-Kundendaten-Systemen verarbeitet. Daraus ergibt sich dann ein „goldener“ Datensatz, welcher nach ID-Key sortiert und jedem Kontakt genau zugeordnet wird. Eine Customer Data Platform (CDP) vereinheitlicht also sämtliche Kundenprofile in Echtzeit an einem Ort. Dies umfasst auch Informationen, wie das Surfverhalten innerhalb der Webseite oder Daten aus den Social-Media-Kanälen. Dadurch wird eine umfassende Sicht auf den Kontakt ermöglicht, was es Unternehmen erleichtert, personalisierte Marketing-Strategien zu entwickeln und gezielt auf die Bedürfnisse und Vorlieben ihrer Kundschaft einzugehen.
Wenn Sie ein Kenner der Materie sind, wissen Sie, dass die Datenspeicherung ein ausschlaggebender Punkt ist. Bei Data Lakes oder Data Warehouses werden häufig die reinen Rohdaten gespeichert. Mit diesen kann man aber im Marketing nicht wirklich arbeiten – und wenn, doch nur sehr umständlich. Angesichts dessen verwertet die CDP die Daten so, dass diese direkt für die Marketingziele verwendet werden können und jeder Mitarbeiter oder Mitarbeiterin bzw. die Abteilung diese einsehen und verstehen kann. Eine weitere Funktion der CDP ist, wie schon erwähnt, die problemlose Kopplung mit anderen Systemen.
Verschiedene vordefinierte Schnittstellen können die Daten von anderen Systemen nutzen und nahtlos in die Plattform integrieren. Dadurch wird die Effizienz der Datenverarbeitung erhöht und Unternehmen können von einem umfassenderen Datenpool profitieren, um noch genauere und aussagekräftigere Kundenprofile zu erstellen. Diese nahtlose Integration ermöglicht eine ganzheitliche Sicht auf die Kundschaft und trägt dazu bei, die Marketingstrategie weiter zu optimieren und den Kunden oder die Kundin noch besser zu verstehen.
CDP der Spürhund: Welche Daten werden hier analysiert?
- Kampagnendaten: Diese umfassen zum Beispiel UTMs, mit denen nachverfolgt werden kann, woher User auf die Inhalte zugegriffen haben. Aber auch die Anzahl an heruntergeladen Newslettern oder Klicks werden hier einbezogen.
- Customer Care Data: Wie oft hat der Kunde oder die Kundin Support angefragt oder einen Live-Chat benutzt und was waren die Anliegen?
- Offline-Daten: Hier werden Daten über die Anzahl an Shop-Besuchen oder Shop-Käufen gesammelt.
- Click Stream Daten: Mit diesem Punkt sind Web und App-Tracking Daten gemeint, durch die ein Aufschluss über die Seitenaufrufe und Sessionlänge bekommen kann.
- Verhaltensdaten: Wie verhält sich die Kundschaft? Wie viele Checkout-Steps macht der Kontakt normalerweise? Welche Produkte fügen sie ihrem Warenkorb hinzu?
- Transaktionsdaten: Hier werden die Produktdaten der Käufe gesammelt.
- Kundendaten: Zuletzt noch die persönlichen Daten. Dazu gehört Geschlecht, Alter, Name, E-Mail-Adresse etc.
Und wofür das Ganze?
Daten sind wichtig! Und diese gesammelt an einem Ort zu haben, ist effizient! Durch eine CDP schaffen Sie es, Ihre Zielgruppe perfekt zu segmentieren und anzusprechen. Das CDP ermöglicht es Ihnen, die Daten nach verschiedensten Segmenten zu filtern und die passende Kundschaft in diesem Segment anzusprechen. Es gibt Ihnen außerdem die Möglichkeit, Ihre Leads zu bewerten, Retargeting zu machen oder eine Lookalike-Werbung zu schalten.
Zudem können Sie personalisierte Produktempfehlungen versenden und Ihre Conversion-Rate und Onlinebewertung verbessern. Alles in allem ermöglicht dies, Ihre Kundenbindung im gesamten Verlauf der Customer Journey immer weiter zu verstärken.
Aber ist das nicht das gleiche wie Marketing Automation?
Bei dem Satz „Produktempfehlung versenden“ sind Sie vielleicht stutzig geworden. Gehört das nicht zu den Marketing Automation-Aufgaben? Ja und Nein ist hier die richtige Antwort. Doch bevor darauf eingegangen wird, ist eine genaue Definition von Marketing Automation vielleicht hilfreich:
Marketing Automation: Effiziente Kundenführung
„Marketing Automation“ bedeutet selbst in Zeiten der Künstlichen Intelligenz nicht, dass sie Marketingteams ersetzt. Sie ist auch kein extrem komplexes, ungreifbares, technologisches Phänomen.Marketing Automation beschreibt ein Prinzip und ein Toolset, das die Arbeit für Marketer und Marketerinnen wesentlich vereinfacht. Hier werden nicht nur bloß vorgefertigte E-Mails verschickt, sondern automatisierte Workflows (Abfolgen von Arbeitsschritten) erstellt, mit denen jegliche Marketing-Aufgabe vereinfacht werden.
Vor allem ständig wiederkehrende Arbeitsschritte können so im Marketing Automation-Tool definiert, mit entsprechenden Zielhandlungen verknüpft und schließlich automatisiert werden.
Das kann überall dort eingesetzt werden, wo sich Prozesse zu einem hohen Grad standardisieren und dann technisch automatisieren lassen. Eingesetzt wird Marketing Automation vor allem für E-Mail-Marketing, Lead-Generierung, Lead Nurturing, Lead Management, Kampagnenmanagement, SMS-Marketing, Landingpages und Segmentierungen. Hier kann Marketing Automation helfen, jeden einzelnen Kunden oder Kundin entlang der Customer Journey zu begleiten und die Kundschaft so kontinuierlich am Ball zu halten.
Die Erfolgsstrategie von „Team CDP und Marketing Automation“
Viele Unternehmen verwenden ein Marketing-Automatisierungssystem, um verschiedene Kanäle zu verknüpfen und damit gezielte Marketingkampagnen durchzuführen. Die Verbindung von CDP und Marketing Automation ist jedoch eine Überlegung, die Sie in Erwägung ziehen sollten. Denn sie ermöglicht ein noch gezielteres Marketing und kann auch für den Vertrieb wertvoll sein.
Ein CDP-System führt Kontaktinformationen aus allen Bereichen zusammen und liefert eine 360-Grad-Sicht auf jeden Kunden oder Kundin. Marketing Automation-Software dagegen sammelt bloß die Kundeninformationen aus dem eigenen System und optimiert damit die Kampagnen.
Wenn CDP und Marketing Automation zusammen verwendet werden, rastet ein Zahnrad ins andere und setzt eine kontinuierliche Verbesserung der Prozesse und Effektivität des Marketings in Gang. Ihre Mitarbeitenden können sich so noch mehr um Innovation und gegebenenfalls direkte Kundenkontakte kümmern.
Zusammen sind sie besser als getrennt
Wenn man den Tatsachen ins Auge schaut, ist ein Marketing Automation-Tool ohne die Analysedaten des CDPs nur halb so effektiv. Die beiden Tools bauen aufeinander auf und erlangen dadurch ihre bestmögliche Stärke. Die Erfolgsstrategie des Teams „CDP und Marketing Automation“ ist die Kooperation von Funktionalitäten und Daten. Und Sie brauchen aufgrund dieser Partnerschaft keine Angst mehr vor der Masse an Daten zu haben. Eine Win-win-Situation für alle Beteiligten.
Bei Fragen zu CDP und Marketing Automation, der Tools oder der Implementierung melden Sie sich einfach bei uns. Wir helfen Ihnen gerne weiter.