Auch beim Business-Netzwerk LinkedIn kann eine Optimierung der veröffentlichten Inhalte und des Profils zu einer Reichweitenverbesserung führen. Allerdings funktioniert der LinkedIn-Algorithmus nicht wie bei Facebook, Instagram & Co. Worauf Sie achten sollten, um Ihr Netwerk zielgerichtet zu erweitern – sei es in Ihrer Branche oder bei Ihrer Kundschaft – zeigen wir Ihnen hier.
Ein professionelles Netzwerk funktioniert anders als ein privates
LinkedIn ist ein Netzwerk, das sich an Berufstätige richtet, die sich mit anderen Personen vernetzen möchten: um Wissen zu erweitern, Geschäftsbeziehungen einzugehen oder allgemein Bekanntschaften zu knüpfen. Der Anspruch von LinkedIn ist, sich als professionelles zu Angebot präsentieren, und dementsprechend gewichtet auch der LinkedIn-Algorithmus anders als bei auf Privatpersonen fokussierten Netzwerken.
Dies ist nicht allein auf LinkedIn selbst zurückzuführen: Beschwerden gingen bei dem Netzwerk ein, denn Nutzerinnen und Nutzer beklagten sich immer häufiger über als unpassend empfundene Inhalte, die LinkedIn fluteten. Manche davon mögen auf YouTube und Facebook in Ordnung und erwartet sein – aber nicht bei LinkedIn. Hier werden fachliche Expertise und Neuigkeiten aus der Geschäftswelt erwartet.
Inhaltsoptimierung in fünf Schritten
Die Theorie ist verständlich, doch die Umsetzung in der Praxis scheitert meist an fehlendem Know-how. Wir haben fünf Tipps für Sie zusammengestellt, die Ihnen dabei helfen werden, den LinkedIn-Algorithmus zu Ihren Gunsten zu optimieren – ohne dabei die Qualität Ihrer Inhalte negativ zu beeinflussen oder Ihr Angebot zu verwässern.
1. Korrekte Hashtag-Nutzung
Von anderen Netzwerken kennen Sie vielleicht die Praxis, eine Unmenge an Hashtags in den Content einzubinden, um so möglichst viele Zielgruppen „abzugrasen“. Dies steht aber nicht mit dem erklärten Ziel von LinkedIn in Einklang. Daher gilt:
- Drei Hashtags genügen, wenn diese direkt den Kern der Sache treffen. #co2emissionen, #emissionshandel und #co2offsets reichen aus – da müssen Sie keine generischen Hashtags wie #klima und #wirtschaft einfügen.
- Unzutreffende Hashtags sorgen dafür, dass andere Personen den Beitrag mit einer höheren Wahrscheinlichkeit als Spam markieren. Wird er dann vom Algorithmus versteckt, war Ihre Arbeit umsonst.
Um diesen Tipp korrekt umzusetzen, müssen Sie mit dem Inhalt Ihres Contents zu 100 % vertraut sein. Was ist die absolute Kernaussage, um die es geht? Nutzen Sie nur diese Hashtags und verzichten Sie darauf, am Rande angestreifte Themen zu integrieren.
2. Richtiges Tagging
Der LinkedIn-Algorithmus bewertet den Wert von Inhalten unter anderem durch die Personen und Unternehmen, die mit diesen Inhalten interagieren. Wohlgemerkt handelt es sich um die Art der Personen, nicht um deren Anzahl!
Beim Tagging von Inhalten sollten Sie daher davon absehen, wahllos Personen und Marken aus Ihrer Kontaktliste zu taggen. Zum Beispiel, muss ein Vertriebler oder Vertrieblerin wirklich mit den Feinheiten der Ingenieurskunst bei Scharnieren vertraut sein? Eher nicht. Halten Sie sich daher an folgende Tipps:
- Wählen Sie Marken und Personen aus, die direkt mit dem Inhalt zu tun haben – am besten jeden Tag als Teil ihres jeweiligen Tagesgeschäftes.
- Erweitern Sie diese Liste nach eigenem Ermessen auf Nutzerinnen und Nutzer, die vielleicht nicht direkt involviert sind, aber die in der Vergangenheit hohes Interesse gezeigt haben.
Lassen Sie sich außerdem nicht durch kurzfristige Auswirkungen in Ihrem Vorgehen täuschen. Haben Sie im LinkedIn-Algorithmus bereits ein recht gutes Standing, kann es gut sein, dass selbst bei massenhafter Verlinkung von Unbeteiligten zunächst alles in Ordnung scheint. Die Leserzahlen und die Interaktionen schießen nach oben, weil der LinkedIn-Algorithmus Sie – noch – für ein wertvolles Mitglied hält.
3. Engagement fördern
Ob Sie Ihre Inhalte einem breiten Publikum anvertrauen oder einer Nische, ist weniger von Bedeutung. Wichtiger für mehr Reichweite ist, dass Sie Engagement hervorrufen. Dies können Sie auf sehr aggressive Weise probieren, wovon wir Ihnen aber abraten würden. Die Emotionen hochkochen zu lassen, indem Sie provozierende Statements abgeben, wird kurzfristig funktionieren – aber langfristig scheitern.
Regen Sie stattdessen zur Diskussion an. Schreiben Sie selbst Artikel. Stellen Sie Thesen in den Raum, über die sich gut diskutieren lässt. Dabei ist es nicht wichtig, welchen Standpunkt Sie persönlich einnehmen – und wer weiß, vielleicht ändern Sie Ihre Sichtweise, nachdem eine lebhafte Diskussion über Ihren Beitrag entfacht wurde.
Der LinkedIn-Algorithmus erfasst Aktivitäten die auf Ihrem Account passieren.
Die Kunst des Teasers sollten Sie sie ebenfalls aneignen. Die wenigen Zeilen zu Beginn eines Posts entscheiden, ob eine Person sich intensiver mit Ihrem Beitrag auseinandersetzt oder nicht. Der Teaser muss daher stark sein und Neugierde wecken.
Sie haben nur zwei oder drei Sätze Zeit, um die Leserin oder den Leser zu „fangen“. Lange Ausführungen über Belangloses sind dort nicht gerne gesehen.
4. Bleiben Sie fachlich
Auf vielen anderen Plattformen wird Aktualität für die Bewertung von Inhalten als Kriterium genutzt. Die Google-Suchmaschine ist ein gutes Beispiel dafür, denn alte Treffer werden schnell aussortiert. LinkedIn ist aber keine Nachrichtenplattform. Es geht nicht darum, sich zwingend mit Aktuellem auseinanderzusetzen. Gibt es eine einschneidende Veränderung innerhalb einer Branche, sollten Sie natürlich darüber informieren.
Insgesamt wird Relevanz jedoch stärker bewertet als Aktualität.
Wochenalte Inhalte werden noch immer vom LinkedIn-Algorithmus stark bewertet und anderen Personen angezeigt – sofern sie relevant und gut geschrieben sind.
5. Netzwerkstärke analysieren
Überprüfen Sie gelegentlich die Personen und Unternehmen in Ihrem Netzwerk. Wer jede Anfrage annimmt, ist überall zu Hause – und wer überall zu Hause ist, hat kein Zentrum. Dies kann als Spam gewertet werden, weshalb Sie versuchen sollten, die Menge und Art Ihrer Kontakte sorgsam zu pflegen und zu überprüfen.
Nehmen Sie Kontakte von Ihrer Liste, wenn Sie keinen geschäftlichen oder persönlichen Bezug zu diesen haben.
Auch ihr Profil sollten sie regelmäßig auf den neuesten Stand bringen, um für potenziell wichtige Kontakte attraktiv zu sein.
Fazit
Beim LinkedIn-Algorithmus ticken die Uhren ein wenig anders als bei anderen sozialen Netzwerken. Durch einige einfache Tipps verbessern Sie die Qualität Ihrer Inhalte jedoch bereits beträchtlich.