Das iOS 14 Update und die Bedeutung für Ihr Online-Marketing

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Was hinter den Kulissen der Tech-Giants in Kalifornien die meiste Zeit wirklich passiert, hat oft nur geringe Auswirkungen auf Ihr Online-Marketing. Google und Apple beispielsweise mögen Konkurrenten sein, aber irgendwie kommen sie doch friedlich miteinander aus. Ihr Google „My Business Account“ lässt sich im Browser und auf Android Devices also genau so leicht abrufen wie vom iPhone aus.

Doch mit dem neuesten iOS 14 Update (iOS 14.5 und später) hat Apple für ein kleines Beben gesorgt, dessen Nachwehen wirklich bis hin zu hiesigen KMUs gewaltige Wellen geschlagen haben. Doch woran genau liegt das?

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Das iOS 14 Update bringt Usern mehr Transparenz und sorgt im Social-Media-Marketing für feuchte Hände

Mehr Transparenz beim Tracking. So lautet die genaue Formulierung, mit der Apple seinen Usern das Blocking von Trackern schmackhaft machen möchte. Dabei verbietet Apple, Apps nicht automatisch das Tracken von Daten, lediglich über verschiedene Websites hinweg darf dann – auf expliziten Wunsch – nicht mehr getrackt werden.

Wer sich also genervt davon fühlt, dass er im Browser in einem Online-Shop für Schuhe stöbert und kurz darauf auf seinem Facebook oder Instagram Account mit Werbung für Schuhe bombardiert wird, dürfte aufatmen. Was für viele mehr Privatsphäre bedeutet, ist für Marketing-Teams nicht weniger als ein kleiner Albtraum. Schließlich haben diese sich in den letzten Jahren darauf eingestellt, dass nahtlos über Webseiten und Apps und Social-Media-Accounts hinweg getrackt werden kann. Im Sinne einer einheitlichen User Experience ist das auch durchaus sinnvoll, da Anzeigen so in den natürlichen Arbeitsablauf von Usern integriert werden können und diese Werbung für Produkte sehen, die sie tatsächlich interessieren.

Das neue iOS 14 Update bietet Nutzern einige neue Features.
Das neue iOS 14 Update bietet Nutzern einige neue Features (Quelle: apple.com)

Wie funktioniert das Update in der Praxis?

Wenn Sie selbst ein iPhone oder iPad besitzen, haben Sie das Update vielleicht schon bemerkt. Beim Öffnen von Facebook, Instagram, Twitter oder auch eBay Kleinanzeigen wird Ihnen ein Fenster angezeigt, in dem die App Sie explizit um Erlaubnis bittet, auch in den Apps anderer Anbieter und beim Browsing tracken zu dürfen.

In diesem Fenster dürfen die App-Betreiber eine personalisierte Message platzieren und deutlich machen, warum User das Tracking erlauben sollten. Können Apps ihren Fall glaubhaft darstellen, steht einer Erlaubnis eigentlich nichts im Wege. Allerdings dürfte bei vielen Usern das Vertrauen in Facebook und Co. und deren Umgang mit persönlichen Daten eher gering sein. Das ist vor allem deswegen besonders schade, weil im ersten Schritt nicht die großen Social-Media-Unternehmen betroffen sind, sondern die kleineren Unternehmen mit dem geringeren Budget, die auf Big Data bei personalisierter Werbung angewiesen sind.

Übrigens haben User auch die Freiheit, das App-Tracking in den Einstellungen generell zu verbieten, dann dürfen Apps auch nicht mehr fragen. In Deutschland haben sich u.A. der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft und die Verlegerverbände zusammengeschlossen, um dagegen beim Bundeskartellamt vorzugehen. Ob Google mit einem ähnlichen System für Android nachzieht, bleibt abzuwarten. Dass aber Apple Privatsphäre deutlich glaubhafter in den Vordergrund rücken kann als Google, deren System auf Werbung und Daten basiert, ist unbestritten.

Apple bietet die Möglichkeit selbst darüber zu entscheiden, welche App getracked wird und welche nicht.
Apple bietet die Möglichkeit selbst darüber zu entscheiden, welche App getracked wird und welche nicht (Quelle: gamned.com)

Facebooks Gegenargument und die Änderungen im Online-Marketing

Gerade Facebook hat sich erbittert gegen das Ausschalten erweiterten Trackings gestellt und noch einmal in den Vordergrund gerückt, dass vor allem kleinere Unternehmen darunter leiden würden. Während diese Argumentation in der Sache nicht falsch ist, obliegt es natürlich auch Facebook, die zur Verfügung stehenden Daten besser an kleinere Unternehmen weiter zu geben.
Spätestens mit Cambridge Analytica und folgenden Desinformationskampagnen hat Facebook in den letzten Jahren mehr als deutlich gezeigt, dass das Unternehmen die Grenze zwischen fairer Datennutzung und Datenmissbrauch gerne einmal verwischt – solange es im eigenen Interesse ist und die User länger an die Plattform bindet.

Dass User also Daten an Facebook, Instagram oder TikTok über Tracker weitergeben, die sie eigentlich nicht weitergeben möchten, gehört seit dem iOS 14 Update also der Geschichte an.
Zu den Datensätzen, die Facebook, Instagram oder WhatsApp tracken, gehören beispielsweise Ortsdaten, Adresse, Name, Telefonnummer, Geräte-ID, User-ID, Kontakte, Suchverläufe und E-Mail-Adresse. Dieses sehr präzise Bild von Facebook-Usern wird vor allem genutzt, um relevantere Werbung anzubieten, ist aber auch ein Eingriff in die privaten Datensätze, der vielen User so gar nicht bewusst ist.

Was aber können Sie konkret tun und wie bereiten Sie Ihr Online-Marketing auf die Änderungen vor?

Geduld bei Tracking und Reporting

Monitoring und Reporting sind in Echtzeit von Änderungen betroffen. Sind Sie es also gewohnt, dass Sie via Shopify, Conversions sofort sehen und den passenden Ads zuordnen können, benötigen Sie in Zukunft etwas mehr Geduld.

Das erschwert und verzögert die Optimierung für Kampagnen über Plattformen hinweg, könnte aber für Sie ein Beweggrund sein, verstärkt auf die Facebook und Instagram Shops zu setzen. So bleiben alle Datensätze nämlich auf einer Plattform.

Mit breiteren Audiences arbeiten

Das interessenbasierte Targeting ist sehr stark betroffen, da Facebook künftig mit weniger Datensätzen arbeitet. Gerade für die Interessen ist das ein herber Verlust, denn die basieren oft auf Daten aus Browsern und Suchmaschinen.

Bei den Einstellungen sollten Sie Ihre Audiences daher nicht mehr ganz so eng setzen, sondern mit einer breiteren Basis beginnen. Anschließend kann der Social-Media-Algorithmus von allein sortieren. Das ist nicht mehr so schlank und elegant, wie es einst war, aber letztlich noch ähnlich funktional.

Retargeting überdenken und überarbeiten

Am schmerzlichsten werden Ihnen die Daten beim Retargeting fehlen, da Sie die Besucher Ihrer Website nicht so schnell auf Social-Media erreichen.
Legen Sie also verstärkt den Fokus auf die Leadgenerierung auf Ihrer Website und holen Sie sich direkt den Kontakt aller Interessenten – ohne Umweg über Social-Media.

Schaffen Sie mehr Qualität auf Social-Media und bringen Sie Ihr Online-Marketing aufs nächste Level

Das iOS 14 Update ist nicht das Ende für Online-Marketing, auch wenn Facebook das gerne so darstellen möchte. Dem übergriffigen Sammeln von Daten wird ein Riegel vorgeschoben und das ist langfristig im Interesse aller User.

Wenn Sie Ihren Job sauber machen und vor allem auf qualitativ hochwertigen Content setzen, dürften Sie ohnehin kaum betroffen sein. Denn Werbung auf Social-Media wird künftig vor allem eines: kompetitiver. Scheuen Sie also nicht den Wettbewerb!

Mit unserem kostenlosen Whitepaper sind Sie ebenfalls bestens gewappnet, wenn es um die Qualifizierung von Leads und einzigartigem Content geht. In einem persönlichen Beratungsgespräch helfen wir Ihnen ebenfalls gerne weiter, wenn es um Social-Media-Kampagnen, Online-Marketing oder Suchmaschinenoptimierung geht.

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